Besuch des katholischen Religionskurses im Seniorenstift

„Wenn du Gutes tust, werden sie dir egoistische Motive und Hintergedanken vorwerfen, tue trotzdem Gutes.“ — Mutter Teresa

Sicher freuten sich die Schüler, dass wir „keinen Unterricht“ machen. Sie waren sogar bereit, ins Seniorenzentrum zu laufen! Hauptsache keinen Unterricht. Sind das egoistische Motive? Hintergedanken? Vielleicht. Sind sie offensichtlich? Klar. Sollten wir trotzdem gehen? Klar!

Es war die Idee der Schüler, das Seniorenzentrum zu besuchen. Zum Abschluss der Unterrichtseinheit „Propheten“ überlegten die Schüler, wie sie selbst Gutes und Gerechtes tun können. Unter anderem kam ihnen vor Weihnachten die Idee, im Seniorenheim zu singen. Nun war es vor Weihnachten nicht mehr möglich, aber nach den Ferien besuchte der katholische Religionskurs der Klasse 9 die Seniorenresidenz K&S Kelkheim. Gemeinsam mit den Bewohnern spielten sie an zwei Vormittagen Gesellschaftsspiele und glänzten durch Mitgefühl und Verantwortung. Man beobachtete angestrengte und lächelnde Gesichter, zarte und große Gesten.
Im Alten Testament spielen Propheten eine wichtige Rolle. Sie rufen die Menschen zur Umkehr auf, sie erinnern sie daran, ihren Nächsten zu lieben, sei es Freund oder Feind. Sie erinnern sie daran, sanftmütig und gerecht zu sein, vor allem an diejenigen zu denken, die verletzt, einsam, arm oder krank sind.

Auch heute treffen uns die Ermahnungen aus dieser längst vergangenen Zeit. Sie ermuntern uns auch heute Gutes zu tun, immer wieder, trotz Allem. Immer wieder verzeihen, einander zuhören, einander ansehen. Dort hinsehen, wo viele wegschauen, weil es lästig, schmerzhaft, zeitaufwändig, ekelig, oder langweilig ist. Der Nächste für jemand sein, Freund und Schwester und Bruder sein, aus Liebe zum Menschen. Und vielleicht erkennt man irgendwann, dass es nicht gar eine moralische Pflicht und Bürde ist, sondern einfach nur Menschsein. (C. Hakim)

 

Und hier ein paar Rückmeldungen von Seiten der Schülerinnen und Schüler:

 

„Wir waren am 13.01.2023 und am 20.01.2023 im Altersheim in Kelkheim zu Besuch.
Wir haben den alten Menschen eine Freude gemacht, indem wir mit ihnen gespielt haben, zum Beispiel „Mensch Ärger Dich Nicht“.
Mir hat es Spaß gemacht, da es mal was Neues war. Man braucht dafür aber sehr viel Geduld und Nerven, denn das ist kein leichter Beruf. Viele ältere Damen oder Herren können nicht genug sehen oder nicht richtig hören. Man muss öfters Sachen wiederholen und manchmal lauter oder leiser sprechen, damit sie es verstehen können.
Dennoch war es ein schönes Erlebnis und ich habe dadurch gelernt, wie man mit älteren Menschen umgeht, die nicht mehr richtig hören können, zum Beispiel.“

„Als wir im Seniorenheim waren, haben wir in verschiedenen Gruppen Gesellschaftsspiele gespielt.
Es war toll zuzusehen, wie die Senioren auf uns reagiert haben, sich haben helfen lassen, wenn sie Hilfe brauchten. Wir haben in unserer Gruppe Scrabble gespielt und die Bewohner haben sich angestrengt, mitzumachen. Dabei haben wir geholfen, Steine zu bewegen, Wörter zu setzen und Sie daran erinnert, wann Sie an der Reihe waren.
Diese Erfahrung würden wir liebend gerne wiederholen, wenn wir dazu die Chance hätten.“

„Uns hat es im Altersheim sehr gefallen. Schon als wir ankamen hat man die Freude in den Gesichtern der Senioren gesehen.
Wir wurden in Kleingruppen zu den Senioren gesetzt und haben mit ihnen Skipbo und Mensch Ärger Dich Nicht gespielt.
Es war eine tolle Erfahrung, weil man so etwas nicht jeden Tag macht und man Menschen eine Freude machen konnte, was wiederum uns eine Freude gemacht hat.“

„Wir haben mitgenommen, dass Altenpflege ein sehr wichtiger Beruf ist.
Wir glauben, dass irgendwann jeder einmal pflegebedürftig sein wird. Außerdem ist es auch eine gute Sache, weil man den alten Menschen Gesellschaft leistet und ihnen hoffentlich ein Lächeln schenkt. Schließlich würde sich jeder mal über Besuch freuen, wenn man dort leben würde. Es freuten sich auch die Mitarbeiter, weil sie zu wenige sind, um mit allen Bewohnern spielen zu können. Daher war es auch eine kleine Entlastung.“

„Uns hat der Seniorenbesuch sehr gefallen. Wir haben "Wortsalat" mit einer alten Frau namens Helga gespielt. Helga hatte großen Spaß daran, mit uns zu spielen, da sie nicht viel Besuch bekommt. Beim zweiten Besuch bestand sie darauf, erneut mit uns spielen. Diesmal war noch ein älterer Herr dabei, der stark kuzsichtig und nicht sehr kommunikativ war, weshalb er etwas Unterstützung beim Spielen benötigte. Wir haben ihm dabei geholfen, die Buchstaben zu erkennen und Wörter zu bilden. Gegen Ende war er gesprächiger und fand Gefallen am Spielen. Als dann die Zeit gekommen war zu gehen, fand dies Helga sehr bedauerlich, jedoch drückte sie nochmals ihren Dank aus.“

„Am 13.01.2023 und 20.01.2023 sind wir mit unserer Religionsgruppe zum Seniorenheim gefahren beziehungsweise gelaufen. Im Seniorenheim hat meine Gruppe mit zwei älteren Frauen Scrabble gespielt. Dies hat Spaß gemacht. Mein Klassenkamerad und ich haben ein Team gebildet, haben aber leider nicht so viele Wörter legen können. Eine andere Klassenkameradin konnte mehr Wörter als wir bilden, aber eine der beiden Damen hatte definitiv die meisten Wörter. Wir waren jeweils eine Stunde dort und diese Stunde ging schneller rum als erwartet.“

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