„Ich kenne Deutschland bald besser als die Deutschen“ – so lautet der Titel des Buchs der Autorin Christa Hagmeyer, das kürzlich an der Gesamtschule Fischbach große Aufmerksamkeit erhielt. In ihrem im Jahr 2022 im Molino Verlag erschienenen Werk der Einwanderungsliteratur sammelt sie die Geschichten zahlreicher Zugewanderter aus aller Welt und verleiht ihnen eine Stimme.
Die Gesamtschule Fischbach nutzte die Gelegenheit, mit Frau Hagmeyer persönlich über die Inhalte ihres Werkes ins Gespräch zu kommen. Dank einer großzügigen Spende der Bürgerstiftung Kelkheim erhielt die Schule einen vollständigen Klassensatz. In den vergangenen Wochen besuchte die Autorin regelmäßig die Schule und gewährte den Schülerinnen und Schülern einen direkten Einblick in ihr Werk.
Im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts setzte sich die Jahrgangsstufe 8 intensiv mit den Erzählungen auseinander. Die Jugendlichen wählten Kapitel aus, die sie besonders ansprachen. Darunter waren beispielsweise die Geschichten von Eloisa aus Brasilien, Ellias aus dem Senegal oder Marija aus Kroatien. Ausgewählt wurden sowohl Erfolgsgeschichten als auch Berichte über schwere Schicksalsschläge, um die Vielfalt des echten Lebens abzubilden.
Während der Veranstaltung war die Atmosphäre zugleich gespannt und offen. Die Schülerinnen und Schüler freuten sich darauf, aus dem regulären Unterricht auszubrechen und in der Aula direkt mit der Autorin ins Gespräch zu kommen. Zum Auftakt der Veranstaltung begann Frau Hagmeyer mit einem Brainstorming und stellte Fragen wie „Was bedeutet Heimat für dich?“, „Warum wird man gemocht?“ oder „Wovon hängt es ab, ob man beliebt ist?“. – grundlegende, alltägliche Fragen, die sich auch in den Geschichten ihres Buches widerspiegeln.
Nach der Veranstaltung erfolgte eine gemeinsame Reflexion mit den Schülerinnen und Schülern, in deren Rahmen sie ihre eigenen Eindrücke schilderten. Kurz vor Weihnachten wurde auf diese Weise noch einmal intensiv über zentrale Werte und Normen diskutiert – angeregt durch die Geschichten aus dem Buch. Die Kernaussage war am Ende deutlich: Frau Hagmeyer appellierte an die Jugendlichen, Empathie zu zeigen und gelegentlich die eigene Perspektive zu verlassen, um andere Menschen besser zu verstehen. (A. Yücel)